Bürgermeister Günther Mitterer St Johann im Pongau Präsident des Gemeindeverbandes 1 Es handelt sich um eine neue und sehr außergewöhnliche Situation mit der wir noch nie konfrontiert waren Die Bundesregierung und die Landesregierung mit ihren professio nellen Einsatzstäben haben die Situation gut im Griff Die getroffenen Maßnahmen waren notwendig sinnvoll und gut überlegt 2 Als Schritte in Richtung Normalität kam es im Mai zu einer stufenweisen Öffnung des Stadtgemeindeamtes mit Parteienverkehr Auch Verhandlungen sind nun wieder unter bestimmten Vorkehrungen möglich Vorher wurden alle Aufgaben und Aufträge über einen eingeschränkten Betrieb und über Ho meoffice abgewickelt Aktuell können auch wieder Sitzungen stattfinden Damit sind die Kollegialorgane wieder voll handlungsfähig 3 Es ist eine neue sehr herausfordernde Zeit Wichtig ist strategisches Denken zu entwickeln Klare Anweisungen Verordnungen und Gesetze sind notwendig um einen strukturierten Ablauf ermöglichen und gewähren zu können Dr Elisabeth Resmann Geschäftsführung Domquartier 1 Ich bin froh über die schrittweisen Locke rungen und zuversichtlich dass wir mit der wiedererlangten Freiheit verantwortungs bewusst umgehen werden Gleichzeitig hoffe ich dass wir keine zweite Welle erleben müs sen 2 Das DomQuartier Salzburg hat Mitte Mai wieder geöffnet Die Sehnsucht nach authen tischen Vor Ort Erlebnissen ist groß das spüren wir Kulturbetriebe leben von der unmittelbaren Begegnung auch wenn wir auf digitaler Ebene einige Auswirkungen des Shutdowns gut kom pensieren konnten Mit unseren großen Flä chen können wir Auflagen und Kontrollen gut mit einem anregenden und abwechslungsrei chen Museumserlebnis verknüpfen Vor allem unsere aktuelle Sonderausstellung Der Kuss der Musen Festspiele göttlicher Inspiration erst am 20 Februar eröffnet harrt der Ent deckung Meisterwerke der Residenzgalerie werden Aufführungen der Salzburger Fest spiele thematisch gegenübergestellt 3 Ich habe gelernt dass wir auf der Welt alle verbunden sind dass wir Menschen ver wundbar sind dass wir hier in einem Para dies leben und dass es ganz entscheidend ist gut bei sich selbst zu bleiben Mag Harald Mach interimistische Geschäftsführung Mozarteumorchester 1 Kunst und Kultur sind von der Krise mehrfach betroffen da Veranstaltungen zuerst verbo ten wurden und sicher zuletzt wieder geöff net werden Von den Aufführungen sind viele freiberufliche Mitarbeiterinnen und Mitarbei ter ganz unterschiedlicher Berufsgruppen existenziell abhängig die jetzt mehrere Mo nate keine Einnahmen haben Diese Gruppe wird von der Bundespolitik derzeit komplett vernachlässigt 2 Kultur möchte Menschen zusammenbringen und zum geistigen Austausch einladen Das ist derzeit nicht durchführbar Niemand kann sagen wie und wann das etwa im Orchester graben wieder möglich sein kann Musikthea terproduktionen haben lange Vorlaufzeiten die mit dem aktuellen Fahren auf Sicht nicht in Einklang zu bringen sind Von medi zinischen Fragen abgesehen ist ein Konzert jedenfalls nicht wirtschaftlich durchführbar wenn nur ein Drittel der Sitze verkauft wer den darf 3 Kultur kann vielen Menschen Trost Mut und Hoffnung spenden nicht nur in Krisenzeiten Aber es ist auch erschreckend wie schnell Teile der Bevölkerung in verschiedenen Inter netforen die Künstler am Liebsten zum Spargelstechen schicken würden Dr Carl Philip von Maldeghem Intendant Salz burger Landestheater 1 Wir alle haben zu unseren Lebzeiten eine ver gleichbare Situation nicht erfahren Theater und Literatur kennen aber ähnliche Lebens situationen Albert Camus Roman Die Pest beschreibt die Mechanismen der Quarantäne sehr genau und zu Shakespeares Zeiten hat damals auch eine Epidemie die Theater ge schlossen Danach lässt sich eine Phase der neuen Kreativität verzeichnen 2 Der Theaterbetrieb wird analog zur Normali sierung des öffentlichen Lebens hochgefah ren Die Abstandsregeln sind ja schon einge übt die Maskenabteilung wird z B ähnliche Vorkehrungen treffen wie die Friseursalons Für den Sommer planen wir Freiluftauffüh rungen von Shakespeare im Park wo viel Platz für Abstand ist Im Herbst möchten wir mit der neuen Spielzeit beginnen 3 Das plötzliche Innehalten hat auch gut getan ermöglichte es doch einerseits die Besinnung auf die eigene Familie andererseits die Be sinnung auf das was darüber hinaus wichtig ist Für uns war es ein wichtiges Signal dass nicht nur wir die Arbeit für das Publikum ver missen sondern das Publikum auch das Theater als wichtigen Bestandteil seines Lebens herbei sehnt H E L G E K IR C H B E R G E R A N N A M A R IA L Ö F F E L B E R G E R A N D R E A S H E C H E N B E R G E R D O M Q U A R TI E R SYSTEMREBOOT Experten befragt

Vorschau Denk - Edition 05/2020 Seite 8
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