25 24 SE EB R U N N ER KR EI S Nanopartikel als Gesundheitsspione D R P E T E R U N T E R K O F L E R K O L A R I K K O L A R I K Medizindaten elektronisch verknüpfen Die verschriebenen Medikamente gehen dann elektronisch zur Apotheke Daraus können sich für die relevanten Gruppen in der Gesundheits branche ganz neue Rollenverteilungen und Ge schäftsmodelle ergeben vor allem sollten die Krankenhäuser massiv entlastet werden ist Un terkofler überzeugt Digitalisierung ist in der Pharmabran che schon seit langem ein Thema Bei Jacoby GM Pharma werden alle Arznei mittel papierlos kommissioniert in den Lagern werden alle Aufträge elektro nisch verknüpft Der Onlinehandel ist noch nicht so stark ausgeprägt ist wie in anderen Branchen Das größte Problem bei der Selbstmedikamen tation durch den Patienten ist dass es auch bei nicht verschreibungspflichtigen Pillen zu einer sogenannten Kontraindikation kommen kann Das heißt dass Probleme mit der Verträglichkeit entstehen oder dass sich die Wirkung von zwei Tabletten gegenseitig beeinflusst Sehr wohl aber kann sich Peter Unterkofler vorstellen dass es in der Supply Chain vom Arzt über die Apotheke zum Patienten bald einen Lieferservice nach Hause geben wird So ist er auch überzeugt dass die verblisterten Medikamente künftig auch direkt an die diversen Pflegedienste gehen Dr Unterkofler weiß dass der pharmazeutische Markt von der Nähe zu den Kunden lebt Als Großhändler haben wir ein Verständnis dafür was die Apotheke braucht Wie die Apotheken sind auch wir ein Familienunternehmen Das verbindet uns sehr stark Geschwindigkeit fla che Hierarchien und individuelles Eingehen auf Bedürfnisse immunisieren uns gegenüber den Großkonzernen unterstreicht Dr Unterkofler Wäre es anders wären wir letztlich austausch bar in einem Markt mit geregelten Preisen die durch die Sozialversicherungsträger festgelegt und letztlich ja auch bezahlt werden Kompetitiv durch Bildung Nicht nur die Pharmabranche sondern die ge samte Wirtschaft werde durch die Digitalisierung einen massiven Wandel erleben Als Präsident der Industriellenvereinigung Salzburg sieht Dr Unterkofler dabei eine zentrale Herausforderung Wir können den Innovationen nur mit Bildung einerseits und verstärkter Forschung und Ent wicklung andererseits begegnen Bildung ist der einzige Schlüssel um in einer Hochpreisregion kompetitiv zu sein Technikaffinität muss auf allen Ebenen geschaffen werden vom Kin dergarten bis zur Universität Forciert gehöre die Zusammenarbeit von Unter nehmen mit Universitäten und Fachhochschulen Die einstigen Berührungsängste der Forscher gegenüber Aufträgen durch Unternehmen habe sich zwar gemindert sei aber noch weiter aus baufähig Investiert müsse auch in die Infrastruk tur werden Ein erster Ansatz dafür sei schon beim Science Hub in Itzling gegeben Vorbild sei für ihn aber die Tabakfabrik in Linz wo Start ups und Spin offs von Forschungsprojekten günstige Einstiegsmöglichkeiten bekommen Außerdem brauche es dringend eine Lösung für die Aufbrin gung von Risikokapital Während China und die USA große Venture Capital Märkte haben sind die in Europa verkümmert Hier hat ganz Europa ein Manko ebenso wie bei Plattformen die Business Angels mit jungen Leuten zusammenbringen die Geschäftsideen haben Next Floor sei hier ein gu ter Ansatz davon müsse es aber mehr geben Willkommenskultur für Spezialisten aus dem Ausland Der größte Flaschenhals aber sei aktuell der Fachkräftemangel Viele Unternehmen müssen sogar Aufträge ablehnen weil sie nicht abgear beitet werden können Da in Österreich nicht ge nügend Menschen zur Verfügung stehen brauche es dringend ein Zuwanderungsgesetz für quali fizierte Fachkräfte Und wir benötigen auch eine Willkommenskultur für diese dringend gesuchten Fachkräfte Wenn wir sie nicht schaffen wer den die besten Köpfe eben woanders hingehen fürchtet der IV Präsident Über Jacoby GM Pharma Jacoby GM Pharma GmbH ist ein Familienunter nehmen das 1946 in Hallein gegründet wurde 2003 trat mit Dr Sonja Jacoby und Dr Peter Unterkofler die dritte Generation in das Unter nehmen ein Im Juli 2013 wurde Jacoby mit GM Pharma fusioniert 2015 brachte Kögl Pharma mit Sitz in Innsbruck seinen Betrieb zum zweiten Zu sammenschluss privater Großhändler in das ge meinsame Unternehmen ein Das Apotheken Blister Center in der Stadt Salz burg ist ein Gemeinschaftsprojekt mit Marktbe gleiter Kwizda In diesem hochmodernen Betrieb werden Arzneimittel so aufgeteilt dass die Pa tienten vier Mal täglich sieben Tage die Woche die vom Arzt verordneten Tabletten einnehmen Mit 380 Mitarbeitern an sechs Standorten von Ho henems über Innsbruck und Klagenfurt bis Hallein Salzburg und Braunau wird im Pharma Großhandel ein Umsatz von 365 Millionen Euro erzielt Jeden Tag werden 170 000 Packungen Arzneimittel bei einem Lagerbestand von drei Millionen Packungen ausgeliefert Damit gehört das Unternehmen zu größten in der Branche in Österreich Jacoby GM Pharma ist zudem an 90 Apotheken davon 50 in Österreich beteiligt Rechnet man alle Beteiligun gen ein liegt der Gesamtumsatz bei 580 Millionen Euro bei einem Mitarbeiterbestand von 1 500

Vorschau Denk - Edition 10/2019 Seite 25
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