Wenn der Beirat hilft, besser zu werden

Ein Kennzeichen unserer Zeit ist die hohe Komplexität, mit der Unternehmen zurechtkommen müssen. Da kann es entscheidend helfen, einen Beirat zu installieren, um auf Kurs zu bleiben. Board-Experte Guido Happe, Gründer von Board Partners GmbH und der Board Academy, präsentierte auf Einladung des Seebrunner Kreises in einem Workshop die vielen Möglichkeiten, wie sich Unternehmen durch Beiräte besser aufstellen können.

Der wertvolle Blick von außen

11.08.2024

Guido Happe, Mitglied des Seebrunner Kreises, weiß, wovon er spricht. Er ist Gründer und Geschäftsführer der Board Partners GmbH sowie Gründer und Geschäftsführer der Board Academy mit Sitz in München. Als Beirat in größeren deutschen Unternehmen bringt er regelmäßig seine Expertise ein. Er hat als Beirat Start-ups beraten und ist führendes Board-Mitglied in Kultur- und Bildungsorganisationen. Ebenso hälft er Beteiligungen in Unternehmen. Vor allem aber konzentriert sich Guido Happe auf die Professionalisierung und Unterstützung der Beiratsarbeit und das Placement von Beiräten und Aufsichtsräten. „Denn es geht darum, die Unternehmen zukunftsfähig zu machen“, fasst der Board-Experte den Sinn und Zweck der vielfältigen Arbeit von Beiräten zusammen.

Vor-, mit- und nachdenken

Der Bedarf am „wertvollen Blick von außen“ (Guido Happe) durch Beiräte ist jedenfalls stark steigend: „Es passiert gerade jede Woche etwas Neues. Die Unsicherheit wächst“. Tatsächlich bewegen sich die Unternehmen seit einigen Jahren in einer enorm komplexen Welt, die Geschäftsführung und Mitarbeiter oft überfordert. „Beiräte können gerade in schwierigen Phasen andere, neue Perspektiven eröffnen“, berichtet Happe aus seiner Arbeit.  So bringen Fachbeiräte wichtiges Wissen ein und aktivieren branchenspezifische Netzwerke. Oder sie dienen als strategische Sparring-Partner, um den weiteren Weg des Unternehmens zu klären. Nicht zuletzt geben Unternehmen mit Beiräte ein positives Signal ab, seine Sache umfassend im Griff zu haben. „Beiräte denken vor, mit und nach.  Sie haben enorm viel Wirkung!“.

Unternehmensnachfolge: Lücke droht!

Diese Arbeit wird in Deutschland offenbar stärker in Anspruch genommen. Guido Happe spricht von rund eine Mill. GmbHs in Deutschland, die Hälfte davon dürfte Beiräte beschäftigen, schätzt Happe. In Österreich ist die Beiratsarbeit hingegen deutlich weniger verbreitet.  Was einen Verzicht auf strategische Wettbewerbsvorteile bedeutet. Denn Geschäftsführer können angesichts der Herausforderungen nicht mehr alles allein lösen. Beiräte sind wertvolle Impulsgeber, und das für jede Unternehmensgröße.

Einen besonderer Schwerpunkt der Beiratsarbeit stellt derzeit die offene Frage der Unternehmensnachfolge dar, die offensichtlich in Deutschland ebenso virulent ist wie in Österreich. Das Management von Betriebsübergaben sei derzeit eine der größten Märkte für professionelle Beiratsarbeit, berichtet Happe. Oftmals wird ein Beirat von der nächsten Führungsgeneration ins Leben gerufen, wie überhaupt Beiräte oft aus einer Problemlage heraus und meist nicht aus einer Position der Stärke etabliert werden. „Die Frage der Unternehmensnachfolge muss jedoch dringend gelöst werden, sonst droht ein Abverkauf nach Asien“, warnt Happe vor einer drohenden Lücke in der Unternehmenswelt der DACH-Region.

Handlungsoptionen erarbeiten

Doch was sind die Unterschiede zum Aufsichtsrat oder Mentor oder Coach? Beiräte arbeiten auf institutionalisierter und regelmäßiger Basis, Coaches oder Mentoren punktuell. Beiräte haben das große Ganze im Visier, Coaches oder Berater arbeiten mehr im Detail. Beiräte zeigen Handlungsoptionen auf ohne operativ tätig zu werden, Aufsichtsräte müssen kraft Gesetz handeln bzw. sind entscheidungsbefugt. Beiräte arbeiten jedoch auch nicht im luftleeren Raum, sondern auf Basis von Regeln und Satzungen.

Sollte die Eigentümer eines mittelständischen Unternehmens einen Beirat einrichten wollen, dann empfiehlt Happe für den Einstieg eine Beiratsgröße von drei Personen aus verschiedenen Branchen, mit einer Laufzeit von zwei bis drei Jahre mit der Möglichkeit einer Verlängerung bis maximal neun Jahre. Wenngleich jede Beiratsetablierung und -besetzung eine individuelle Abwägung und Betrachtung erfordert. „Jedes Unternehmen sollte sich einen Beirat an Bord nehmen. Denn unsere Aufgabe ist es, böse Überraschungen zu vermeiden!“, bricht Guido Happe eine Lanze für die begleitende Arbeit von Beiräten. 2025 soll die Board Academy auch in Österreich tätig werden.

Links:

https://www.board-partners.com/

https://board-academy.com/

Zitate

Beiräte machen Sinn
„Denn es geht darum, die Unternehmen zukunftsfähig zu machen“, so Board-Experte Guido Happe.
Wirkungsvolle Unterstützung
„Beiräte denken vor, mit und nach. Sie haben enorm viel Wirkung!“, so Guido Happe über die Beiratsarbeit.
Sei kein Gefangener der Vergangenheit:
Internet Explorer ist für unsere Technologie zu alt!
Bitte verwende einen der folgenden Browser!