Die vielbesungene Freiheit über den Wolken hat Roy Knaus, der mit 18 Jahren seine Pilotenkarriere startete, sicherlich schon oft erlebt. Seit damals hat ihn nie die Leidenschaft für das Pilotieren eines Helikopters verlassen. Noch immer springt der Chef des größten privaten österreichischen Lufttransportunternehmens für Flüge ein, wenn Not am Mann oder Frau ist. Heutzutage ist ein Teil seiner Leidenschaft für das Fliegen die Weitergabe seines Wissens und Erfahrungsschatzes in der eigenen Flugschule in Bad Vöslau und Salzburg, wo alle Einsatzarten trainiert werden.
Doch musste Roy Knaus, Eigentümer der Heli-Gruppe, auch schon sehr früh große Verantwortung übernehmen und schwere Schicksalsschläge hinnehmen. 1992 verunglückt Vater Johann Knaus, den ganz Österreich als Papst-Pilot kennt, aufgrund eines technischen Gebrechens bei einem Flug. Es folgen bange Wochen, in denen er ums Überleben kämpft. Zwei Jahre später sitzt Johann Knaus wieder im Cockpit! Auch das Unternehmen überlebt dank des Zusammenhalts der Familie, der Mitarbeiter und Geschäftspartner und der Treue der zahlreichen Kunden.
Um den Erfolg gekämpft
1994 steigt der Roy Knaus als jüngster Berufspilot Österreichs mit 18 Jahren ins Unternehmen ein – und wird drei Jahre später enorm gefordert: Johann Knaus stürzt im Ellmau-Tal bei Großarl mit einem Helikopter ab und muss dabei sein Leben lassen. Bruder Philipp überlebt schwer verletzt. In dieser Situation trifft der junge Roy Knaus eine der wichtigsten Entscheidungen seines Lebens: Er macht weiter, mit der Fliegerei und mit dem Unternehmen. „Ich wollte den eingeschlagenen Berufsweg fortsetzen und ein Unternehmen entwickeln, in dem ich gerne arbeiten würde“, erzählt Roy Knaus.
In den folgenden Jahren steuerte Knaus den schnell wachsenden Familienbetrieb auf Erfolgskurs und gleichzeitig durch schwierige Phasen hindurch. Immer wieder muss sich der junge Unternehmer in einer Branche, die nach ganz eigenen Regeln funktioniert, behaupten – und kämpfen. Jahrelang zum Beispiel gegen den ÖAMTC, der ihm das Leben schwermachte. Heute setzen beide Unternehmen auf Kooperation. Eine jahrelanger Rechtsstreit mit der Republik geht zu Gunsten der Heli Austria- Gruppe aus, als sich Roy Knaus gegen Vorschriften des Verkehrsministeriums zur Wehr setzen musste, die alle Heli-Rettungshubschrauber zum Stillstand am Boden gezwungen hatte. Und nicht zuletzt musste das Unternehmen selbst zwischendurch auch auf neue Beine gestellt werden.