Der Wahlkalender dominiert
Doch welche Regierung bekommen wir? Das bleibt vorerst offen. Bekanntlich hat der Bundespräsident am Mittwoch die Parteien zu weiteren Sondierungen beauftragt. Ein Auftrag zur Regierungsbildung wurde vorerst nicht erteilt. Den gibt es übrigens auch rechtlich gar nicht, sondern ist nur oft geübte Usance, klärte Filzmaier auf. Daher sind nun Gespräche angesagt, um aus der Patt-Situation herauszufinden.
Doch realistischerweise wird auch in der Frage der Regierungspolitik die Taktik zählen, „der Wahlkalender dominiert“, stellte Filzmaier klar. So ist ein Ergebnis vor der steirischen Landtagswahl am 24. November kaum zu erwarten, möglicherweise auch nicht vor der burgenländischen Landtagswahl (19. Jänner) und den Gemeinderatswahlen am 26. Jänner in Niederösterreich. Auch in welcher Kombination Österreich die nächsten fünf Jahre regiert wird, muss offen bleiben: FPÖ-ÖVP? ÖVP-SPÖ-Neos? Andere, jedoch unrealistische Formen? Ob die bisherigen Festlegungen, wer mit wem sicher nicht zusammenkommen könne, halten, das bleibt den Gesprächen vorbehalten. Filzmaier: „Beim Reden kommen die Leut‘ zusammen!“. Daher heißt es abzuwarten, auch wenn die Zeit angesichts der Budgetlage und der großen Fragen dränge.
Leichter, als die Nebel der Regierungsbildung zu lichten, hatte es Peter Filzmaier am Ende seines Vortrages. Auf die abschließende Frage von Schmittenhöhebahn-Vorstand Dr. Erich Egger, wer denn spanischer Fußballmeister wird, kam es vom Fußballfan wie aus der Pistole geschossen: „FC Barcelona, FC Barcelona, FC Barcelona!“. Steht nur zu hoffen, dass auch Österreichs regierungsfähige Parteien demnächst den Ball ins Tor der Regierungsbildung befördern!
Fotos: © nikolaus faistauer photography